DIE SAMMLUNG | DIE ARCHITEKTUR | DIE GESCHICHTE
Ausgangspunkt der Planungen für das MUSEUM SAN KELLER war eine unbebaute Brache auf dem Blinzernplateau zwischen Gurten und Köniz, die durch eine funktionale Architektur der Bevölkerung als Wohnfläche urbar gemacht werden sollte. Die Wahl dazu fiel auf den Architekten Heinz Strub. Fertiggestellt wurde der Bau 1961. Erst siebenundvierzig Jahre später wurde die Nutzung als Museum definiert, ohne jedoch dazu einen Wettbewerb auszuschreiben, denn bauliche Veränderungen wurden nicht in Erwägung gezogen. Vielmehr sollte die Funktion des Baus als Wohnhaus um die des Museums erweitert werden, so dass zwei vermeintlich disparate Angelegenheiten auf einer Fläche zur Vereinigung kommen, was der Idee des Künstlers, der eine Verbindung von Kunst und Leben anstrebt, in bester Weise gerecht wird.

Ein pragmatischer Umgang mit Geometrie und Proportionen prägt den Bau aussen wie innen. Der Gebäudekörper als Ganzes, aber auch Teilbereiche wie Wand- Decken- und Fensterflächen bis hin zu Türrahmen folgen klar definierten Proportionsmustern. Die Beschränkung auf wenige Materialien und Farben ist Programm und findet sich auch im Innern wieder. Die Gebäudehülle besteht fast ausschliesslich aus weissen Eternitplatten und Fensterglas. Im Innern dominieren weisse Wände und Parkett in den Ausstellungsräumen bzw. ein grauer PVC-Boden im Eingangsbereich.

Leider konnte der Künstler nicht durch Gespräche mit dem Architekten zur massgeschneiderten Dimensionierung der Räume beitragen, da das Gebäude vor seiner Geburt gebaut wurde. Dementsprechend besteht auch kein Betriebskonzept, z.B. mit einem zentralen Raum, von dem aus alle Ausstellungsräume erschlossen werden könnten. Doch stehen insgesamt 85 m2 Ausstellungsfläche zur Verfügung, die sich auf 4 1/2 Räume verteilt, was sich zur Zeit als genügend erweist.

Entscheidend für die Wahrnehmung und Orientierung im Inneren ist die streng kalkulierte Raumbemessung, die durch eine niedrige Deckenhöhe auffällt. Sie vermittelt den Eindruck von aufdringlicher Enge, die jedoch durch die relative Helligkeit der Räume gemindert wird. Die Räume sehen einheitliches Seitenlicht sowie reines Kunstlicht vor und bieten damit akzeptable Bedingungen für die Werke von San Keller. Ein Wechselausstellungsprogramm ist nicht vorgesehen.